Orthopädische Einlagen nach Maß
konstruiert nach Richtlinien der Statik und der Physiologie des Körpers
Das Fertigen von orthopädischen Einlagen setzt analytische und handwerkliche Fähigkeiten, und, wie in allen Berufen, viel Erfahrung des Orthopädieschuhmachers voraus. Die nachfolgend angeführten Arbeitsschritte finden natürlich auch bei der Fertigung von orthopädischen Schuhen Anwendung.
Die analytischen Arbeiten sind die Erfassung des Gangbilds und der individuellen Besonderheiten der Füße. Letzteres schließt für mich den Verkauf von vorgefertigten Einlagen aus dem Katalog aus, jeder Fuß ist individuell wie ein Fingerabdruck.
Bereits beim Betreten meiner Geschäftsräume analysiere ich das Gangbild des Kunden. Aus meiner jahrzehngelangen Erfahrung weiß ich, dass wenn man den Kunden auffordert zu laufen er sich beobachtet fühlt. Daraus ergibt sich oft ein verfälschtes Gangbild. Dies ist oft auch bei einer Gangbild Analyse festzustellen.
Neben einem sogenannten Blauabdruck und einem Trittschaumabdruck ist es sehr wichtig, die Füße des Kunden mit den Händen zu kontrollieren: die Beschaffenheit der Haut, den Puls fühlen wegen der Durchblutung, die Korrekturmöglichkeiten feststellen und ertasten.
Sehr wichtig ist es auch die getragenen Schuhe zu begutachten.
Bild 1 zeigt den Blauabdruck eines Kunden, für den orthopädische Maßschuhe und Einlagen für seine Konfektionsschuhe gefertigt werden.
Bild 2 zeigt den Konfektionsschuh mit der ursprünglichen Einlage. Es werden diese begutachtet und mit dem Blauabdruck verglichen. Besondere Berücksichtigung finden dabei das Alter und das Gewicht des Kunden sowie der Verwendungszweck des Hilfsmittels.
Nun werden auf einem Rohling die Stellen markiert, die korrigiert oder entlastet werden müssen. Dabei ist zu beachten und zu vermeiden dass der Fuß nicht in eine andere Fehlstellung korrigiert wird.
Das mediale Längsgewölbe wird angehoben und verschliffen, hier sollte der höchste Punkt unter dem Fersenbeinbalkon sein.
Als nächstes wird das laterale Längsgewölbe (was sich zwischen Fersenbein und Würfelbein befindet) angehoben. Dadurch wird „die Ferse in eine optimale Stellung gebracht“.
Beim nächsten Arbeitsgang wird die retrokapitale Abstützung (Pelotte) positioniert. Sie sollte kurz hinter dem Mittelfußköpfchen sein, sonst erfüllt sie Aufgaben nicht.
Im darauffolgenden Schritt werden empfindliche Stellen mit Polstern versehen.
Abschließend wird die Einlage mit vegetabil gegerbtem Leder bezogen und in den Schuh eingepasst.
Die orthopädischen Einlagen sind im Schuh eingepaßt und warten auf Ihren Träger.